Kronenzeitung, 9. März 2017
Das filmisch stimmige Porträt einer Frau, die sich dem „Beschliff“ durch den Ehemann widersetzte, nicht um ihrer Schönheit willen angenommen sein wollte als eine von Männern funktionalisierte Muse, sondern dem Ruf der Freiheit - einer inneren und äußeren - folgte.
Sarah Born gibt dieser Frau zwischen Verunsicherung und trotzigem Aufbegehren Kontur, erträgt Entfremdung und Unverständnis und entzieht sich peu à peu virilem Sendungsbewusstsein. Ein musikalisch exquisit unterlegtes Historientableau unter der sensiblen Regie von Walter Wehmeyer, Christine Wurm, W. Andreas Scherlofsky und Tino Ranftl, das auch mit Original-Loos-Ambiente zu fesseln weiß.
Die Furche, 9. März 2017
Verdienst des Films ist es aufzuzeigen, dass ein langer Atem – der Film benötigte vier Jahre zu seiner Entstehung – belohnt wird: Mit einer respektablen Darstellung bzw. Interpretation der österreichischen Kulturgeschichte.
European Cultural News, 12. März 2017
Mit Sarah Born und Johannes Schüchner in den Hauptrollen wurden zwei junge Nachwuchstalente direkt von ihrer Ausbildung (Schauspielschule Krauss und MUK) gecastet. Mit ihnen darf man nicht nur Einblick nehmen in eine Beziehung, die von der Männerseite her noch im Rollenbild des 19. Jahrhunderts verhaftet war. Vielmehr weist Lina mit ihrer Unabhängigkeitsbestrebung und ihrem Mut bis weit in unsere Zeit, in der es nach wie vor nicht selbstverständlich ist, seiner eigenen Bestimmung zu folgen und authentisch zu leben.
Die ruhige Bildsprache (Kamera Wolfram Wuinovic), die auch mit Überblendungen und Flashbacks arbeitet und die Grenze zwischen Realität, Traum, Gegenwart und Vergangenheit öfters verschwimmen lässt, verleiht dem Film zusätzlich eine große Portion Poesie und unterstreicht damit sehr subtil die seelische Entwicklung der Hauptfiguren.
Walter Wehmeyer Filmproduktion
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